SIND WIR ARM?

15.04.2016



Ich habe gestern eine etwas verstörende Reportage zu diesem Thema gesehen. Und mein Kopf mag ein wenig dazu entleert werden. Sicher langweilt dieses Thema bereits ... aber ich finde es wichtig ... irgendwie.

 

In dieser Reportage war nämlich die Rede davon, das sich die Mittelschicht innerhalb der letzten 15 Jahre, von 65% auf 58% verringert hat. Das klingt im ersten Moment nicht viel ... hört man dann aber, das diese 7% ca. 4 Mio. Menschen in Deutschland ausmachen, die somit aus der Mittelschicht "gefallen" sind, ist es alarmierend. 

Denn die Mittelschicht ist es, die diese Gesellschaft trägt. 

 

Und noch etwas wurde sehr auffällig. Die "Reichen" werden immer Reicher.  Vom Staat gewollt und unterstützt. Kleines Beispiel: Die Bankenkrise 2008. Die Reichen konnten Sich bis dahin (durch Spekulationen usw.) ein beträchtliches Vermögen aufbauen. Als es dann aber knallte ... ratet mal, wer die Kosten (Bankenrettung usw.) getragen hat? Richtig, die Mittel- und Unterschicht. Warum ist das so? Weil wir einen Höchststeuersatz haben. Der eben keinen Unterschied macht, ob Du Mittelschicht oder eben Reich bist. Und während sich die Reichen ein gechilltes Leben machen, weil deren  Verpflichtungen eben gedeckelt und der Reichtum somit gesichert bzw. weiter ausbaufähig ist ... zerfällt die Mittelschicht weiter. Deutschland ist das 5.Reichste Land der Welt. Aber die Kluft zwischen Unter- Mittelschicht und den Reichen macht uns mitlerweile zum Spitzenreiter in der Welt.

So sehr, das mitlerweile sogar einige wenige Reiche dafür plädieren ... Ihnen doch auch, dem Vermögen entsprechend ... höhere Lasten bzw. einen höheren Anteil an der allgemeinen Verantwortung an der Gesellschaft zu geben. Sehr löblich, halten Sie sich doch an die Grundprinzipien unserer Gesellschaft, unseres Grundgesetzes. Die Starken helfen den Schwachen. Die Gesunden den Kranken. Die Reichen den Armen. Nur, warum sieht die Politik das nicht? 

 

Es gibt Stimmn die behaupten das wir uns fast auf einem Niveau wie in den 1920´ern befinden. Und was danach kam, ist weithin bekannt. Aber betrachtet man mal unsere aktuelle Entwicklung (Nachrichten, aber auch das ganz persönliche Empfinden oder "Stammtischdiskussionen) ... so lassen sich bereits für uns Laien viele Parallelen erkennen. Existenzängste sind ein wunderbarer Nährboden für einen Rechtsruck, der sogar in der sonst so gemäßigten Mittelschicht seine Freunde findet. Entsprechende Entwicklungen sehen wir ja wohl alle, oder?

Aber Wer will das? ist das ALLES schon viel zu lange her? HALLO POLITIK. WAS GENAU STIMMT MIT EUCH NICHT? HABT IHR SCHON VERGESSEN? IST ES FÜR EUCH NORMAL, DAS MENSCHEN IN DEUTSCHLAND MITLERWEILE AUF DIE TAFELN ANGEWIESEN SIND? IST ES NORMAL, DAS MENSCHEN IHREN UNTERHALT ZUM TEIL NUR MIT DREI JOBS BESTREITEN KÖNNEN? IST ES SO NORMAL GEWORDEN, DAS ÄLTERE MENSCHEN PFANDFLASCHEN SUCHEN MÜSSEN? HM? 

 

Also, als Kind/Jugendlicher habe ich "solche" Menschen, ehrlich gesagt, nicht gesehen. Heute ... sind Sie überall! Jeder 4. Bürger der Mittelschicht hat mitlerweile Sorge seinen "Status" zu verlieren. Berechtigt ... denn der Übergang zu "Unterschicht" ist fließend. Zur unteren Mittelschicht gehörst Du übrigens, wenn Du (als Singel) zwischen € 1.100.00 und € 2.100,00 netto im Monat verdienst. Darunter bist du (Unterschicht) "Geringverdiener" oder Hartz IV. (nagelt mich bitte nicht fest, was die Zahlen angeht denn es wird überall etwas Anderes "gesagt")

Ich weiß ... noch, sind wir (normalen) Bürger viel zu zufrieden und bequem, als das wir für lapidare Ungerechtigkeiten auf die Straße gehen würden. Aber die Vollpfosten der PEGIDA z.B. ... machen den Anfang. Nur mit dem einen Unterschied ... Sie formulieren Ihre Ängste in Fremdenfeindlichkeit. Falscher Weg, aber immerhin ein klare Warnung an die Politik. In diesem Zusammenhang nur kurz ... warum im Osten so sehr? Ganz  einfach ... Die im "Osten" haben noch immer ... viel weniger Anteil am vermeindlichen Reichtum des Westens. PUNKT!

Ich persönlich sehe es so. Solange Menschen, trotz Job (oder Rente) nicht Ihr Leben finanzieren können ... solange Menschen auf die Hilfe von Kleiderspenden und Tafeln angewiesen sind ... solange Menschen Pfandflaschen sammeln müssen ... SIND WIR ARM. Nicht der Einzelne ... sondern wir als Gesellschaft. 

 

Aber was weiß ich denn schon.

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